… so steht’s im Wanderfahrtenplan des EKC – warum nicht einfach mitfahren?
Fotos hier
Das letzte Mal habe ich vor 10 Jahren im Boot gesessen – bei einem Schnuppertag vom Eschweiler Kanu Club. Den blauen Bulli sehe ich ja ständig mit Booten bepackt bei mir um die Ecke in Aachen. An einem schönen Spätsommertag frage ich einfach für ein erneutes schnuppern an und bin seit September 2014 neues Mitglied im Eschweiler Kanu Club.
Bei der Bezirksfahrt auf der Rur von nach Heimbach nach Obermaubach habe ich vom Paddeln im Spreewald und Berlin gehört – 6 Wochen fahren wir nachts um 3 Uhr mit dem Auto zum Zeltplatz Lübbenau und haben somit Zeit, bereits unmittelbar nach der Ankunft die erste Tour zu machen, die bei sonnigem Sommerwetter in einem der gemütlichen Garten-Cafés in Lehde bei regionalen Pflaumenpfannkuchen mit Sahne oder dem Nationalgericht Spreewälder Gurken mit Kartoffeln, Leinöl und Quark endet. Herrlich, einfach mit dem Boot anzulegen und im historischen Ambiente dieses Örtchens die Seele baumeln zu lassen!
Abends wird die Zeltküche aufgebaut und mit der Gruppe geschnippelt, geklönt, gekocht, bei Lagerfeuer und Wein.
Am darauffolgenden Tag 36 km in fast stehendem Gewässer durch den Spreewald paddeln, vorbei an alten Gehöften, durch eindrucksvolle Natur, verwunschen und märchenhaft anmutend. Wir sind im Labyrinth der Fließe – hunderte von Kanälen und Verästelungen der Spree, Moore, Äcker und Feuchtwiesen formen die Auenlandschaft des Spreewaldes – das Venedig Brandenburgs!
Immer wieder passieren wir Schleusen, treffen auf Kähne der Fährleute – schließlich kommen wir auch an der Wotschofska, einem alten Gasthof im Blockhausstil auf der gleichnamigen Insel vorbei und fühlen uns mitten im Spreewaldkrimi – hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, unglaublich beeindruckend!
Abend sind die Arme lang!
Die Zeit im Spreewald ist viel zu kurz, doch der Kanuclub in Berlin-Charlottenburg erwartet uns, wir können das Vereinsheim nutzen und abends in alten Kinostühlen chillen – es gibt Käsespätzle mit Röstzwiebeln, dazu Schwarzbier aus dem Spreewald.
Touren über Havel, Spree und Wannsee folgen, doch die Krönung ist die Tour über Spree und Landwehrkanal mitten durch Berlin, wir passieren wir eine richtig große Schleuse, die gewöhnlich nur große Frachtschiffe nutzen und legen am Urbanhafen in Kreuzberg an, der holländischen Frachtensegler van Loon lädt uns bei spätsommerlichen Temperaturen zu kleinen Köstlichkeiten an Deck ein, wir sind umgeben von Gold schimmernden Trauerweiden und fast 100 Schwänen, bevor wir schließlich zur Anlegestelle nach Neukölln weiterpaddeln, vorbei an der Nationalgalerie mit 144 imposanten Baumstämmen der Ausstellung sticks and stones.
Fazit: klasse Paddeltour mit netten Leuten, die sich im EKC gefunden haben … da freut man sich schon auf die nächsten Wandertouren!
Wunderschönes Herbstwetter.