Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen namens „Au Bülle“ nahm in diesem Jahr rechtzeitig vor den Schulferien wieder einmal die Lahn, einen insgesamt 245,6 km langen rechten Nebenfluss von Vater Rhein ins Visier.
Am Freitag starteten Horst Fromm, Äu Lersch, Johannes Brosius, Axel Mertens, Jürgen von Wirth und Markus Hoffarth in Weilburg zur diesjährig ersten Befahrung des malerischen Flüsschens Lahn bei durchwachsenem Wetter.
Einsatzort war in Weilburg das Ende der Straße „Am Bootshaus“, unterhalb der Straßenbücke der B456. Achtung: längeres Parken ist dort nicht möglich.
Direkt nach dem Einsetzen bei Flusskilometer 39,6 an den alten Betonrampe, und natürlich nicht auf dem schönen Anleger des örtlichen Boots-Verleihnix’, wurde der zwischen 1844 und 1847 gebaute Weilburger Schifffahrtstunnel – Deutschlands ältester, längster und heute noch befahrbarer Schiffstunnel – durchfahren.
Er ist fast 200 m lang und führt unter dem Weilburger Mühlberg durch. Am Tunnelausgang wartete dann das nächste Abendteuer bei Flusskilometer 41,32 in Form der Weilburger Doppelschleuse mit einem Höhenunterschied von insgesamt 4,65 Meter auf die mutige Truppe.
Danach setzt sich die Lahn zuerst in Richtung Süden und dann nach einer 90°-Wende in westlicher Richtung fort. Nachdem der Ort Kirschhofen umrundet worden war erreichte man nach etwa 1 km bei Flusskilometer 45,54 die Schleuse Kirschhofen mit einer Fallhöhe von 3,54 m.
Ab hier windet sich der östlichste Nebenfluss des Rheins wieder in Südrichtung zwischen Westerwald und Hintertaunus vorbei an deren sanften Hügeln.
Nach rund 5 km kam das Team bei Flusskilometer 51,2 zur Schleuse Fürfurt mit einer Fallhöhe von 3,03 m. Vor der Schleusung bot sich eine Pause im malerischen Biergarten von Willi Schmidt‘s „Lahntalschänke“ an, die am linken Flussufer gelegen ist.
Nach getaner Stärkung ging es dann über 10 km vorbei an Aumenau und Arfurt zum Zielort Villmar. Vor der Schleuse ging die Reise am linken Flussufer bei km 62,5 zu Ende.
Um sich den Flussverlauf nochmal genau anzusehen und einzuprägen, starteten die „Au Bülle“ am Samstag ein zweites Mal über die gleiche Strecke, aber diesmal bei strahlendem Sommer-Sonnenwetter. Diesmal gab es Unterstützung durch Lutz Becker, der die Lücke, die Johannes und Axel hinterlassen hatten, in würdiger Weise durch Mitbringen des vereinseigenen Großcanadiers „Stadt Eschweiler“ schloss.
Für die notwendigen Übernachtungen hatten die Herren Zimmer im Gästehaus Zöller in Villmar gefunden. Das Inhaberpaar war sehr um unser Wohlergehen bemüht und servierte ein wirklich tolles, reichhaltiges Frühstück und half bereitwillig bei der Lösung von aufkommenden logistischen und touristischen Problemchen.
Für den Personentransport von Villmar bis Weilburg hatten wir uns für die DB entschieden (ca. 30 Minuten). (Lutz Becker)