Umweltschulung 2008

Kanu fahren macht Spaβ

Besonders wenn das Wasser klar, die Landschaft einsam und idyllisch ist und der Fluss ein abwechslungsreiches, interessantes Flussbett hat. Sieht man dann auch noch von Zeit zu Zeit ein seltenes Tier, ist das Paddelerlebnis perfekt.

Da versteht es sich fast schon von selbst, dass Kanusport und Umweltschutz eine Interessengruppe bilden. Der Kanuverband und die Umweltschutzorganisationen arbeiten in vielen Bereichen zusammen, um den Wert unserer Gewässer mindestens zu erhalten, bestenfalls zu verbessern und gleichzeitig die Flüsse für den Kanusport zugänglich zu machen.

Der EKC bemüht sich ganz konkret um Gewässerschutz. Zu den festen Bausteinen unseres Fahrtenjahres gehören Umweltschulungen für erwachsene und jugendliche Mitglieder, ohne die ein Erwerb der Wanderfahrtenabzeichen nicht mehr möglich ist.

Auf unserem Hausfluss, der Rur, führen der EKC zusammen mit den Kanuten der SPVG Boich-Thum jährlich eine Rurreinigung zwischen Heimbach und Obermaubach durch.

Im Jubiläumsjahr 2008 ist die Inde in den Blickwinkel der Umweltaktivitäten des EKC gekommen.

Ein Fluss ist mehr als Wasser. Es ist Samstag und man trifft sich im Bootshaus. Aber nicht die Boote werden gepackt, sondern wir richten uns auf einen gemütlichen Vormittag im Bootshaus ein: Umweltschulung ist angesagt.

Zuerst wird zumindest gedanklich ein Traum aller Kanuten wahr. Zwischen zwei kleinen Orten in der Eifel soll ein Flussabschnitt renaturiert werden und wir übernehmen die Planung. Klar, dass für Kanuten optimale Ein- und Aussatzstellen geplant werden, die groβe Welle zum Surfen wird nicht vergessen, ein Strand für die Pause ist auch vorgesehen.

Aber was passiert dann, wenn tausende von Paddlern unseren Fluss nutzen wollen? Was sagt der Bauer, wenn auf seiner Weide plötzlich ein Strand ist? Brütet gerade dort, wo wir unsere Welle planen, eine Wasseramsel? Jetzt geht die Arbeit erst richtig los und wir holen in unserem Planspiel alle Interessengruppen „mit ins Boot“ und entwickeln ein Flusskonzept, in dem jeder zu seinem Recht und Spaβ kommt.

Endlich Pause.

Danach geht es raus an den Fluss. Aber zuerst wird gepackt: Wassergläser, Cacher, Siebe, Umweltkoffer und Bestimmungsbücher kommen jetzt zum Einsatz. An ausgewählten Stellen an der Rur untersuchen wir die Gewässerstruktur. Wir suchen das Ufer nach Pflanzen ab, die uns Aufschluss über die Qualität der Flussumgebung geben. Im Wasser begeben wir uns auf die Suche nach allem was dort lebt, um an Hand dieser „Bioindikatoren“ die Wassergüte der Rur zu beurteilen. Und dann schauen wir noch genauer hin. Mit Hilfe unserer Umweltkoffer führen wir chemische Untersuchungen durch, um unter anderem den Säuregehalt des Wassers und einige chemische Verunreinigungen zu überprüfen.

Zurück im Bootshaus. Die Auswertung unserer Exkursion erfolgt dann beim Abendessen. Es ist immer wieder schön, bestätigt zu sehen, dass die Rur eine Wassergüte von I bis II hat. Zur Belohnung bekommen alle Teilnehmer eine Urkunde. (Carmen Nischik)