Ostern 2019: Glan und Nahe im Hunsrück

Bei sonnigem Wetter stand in der 16. KW die Hunsrücktour an. Die
Wasserstände ließen noch Fahrten auf dem Glan und der Nahe zu.


Der erste Tag startete in Lauterecken, wo die Pfälzer Lauter in den Glan
mündet. Der Glan ist zwar 90 km  lang, aber erst mit dem Zusammenfluss
sollte es mit der Befahrbarkeit (Pegel Meisenheim 122 cm) klappen. Doch
schon wenige hundert Meter später musste das Wehr an einer
Getränkeabfüllanlage mühselig umtragen werden. Danach kündigte die schwache
Strömung zudem das nächste Wehr in Medard an. Auch dieses wird weitläufig
umtragen, da die Wehre an dem Glan zu „rauen Rampen“ umgebaut wurden. Mit
PE-Booten wohl machbar, für Kevlar nicht geeignet. Ab hier nahm die Strömung
wieder zu und der Glan entwickelt sich in einen zahmen Wiesenfluss, der ab
dem Ort Odenbach an manche Stellen renaturisiert wird. Noch wenige Kilometer
und der Erholungsort Meisenheim ist erreicht. Auch hier ist das Wehr
umgebaut worden und die Wiedereinstiegsstelle mehrere hundert Meter
entfernt. Dies ersparen wir uns und beenden den Tag mit Stadtbummel und Eis
essen. Am nächste Tag ging es früh unterhalb des Wehres Meisenheim weiter.
Bis hier waren erst 10 Kilometer geschafft und bis zur Mündung in die Nahe
waren es nochmals 12 Kilometer. Die Charaktere des Flusses und der Wehre in
Rehborn und Odernheim änderten sich nicht. Anja beendete hier die Tour und
holte das Auto, um es dann auch gleich weiter flussabwärts zu meinen
heutigen Etappenziel nach Bad Kreuznach vor zufahren. Für die nächsten 21
Kilometer waren nur noch 4 Stunden Tageslicht und das Wetter schlug langsam
um. Doch der Glan hatte auf seinen letzten Metern nochmals eine Überraschung
am Kraftwerk Niedermühle aufzuweisen. Außer dem lächerlichen Anteil für die
Fischtreppe wurde das gesamte Wasser für die Mühle abgezweigt. Dieser
Umstand erzwang wieder eine Portage durch Schlamm, Dreck und Urwald. Doch
bald war die Nahe erreicht, der Pegel war gut und die Strömung endlich
wieder spürbar. Schnell ging es an Boos und am dortigem Kraftwerk vorbei.
Dieses war in Revision und das gesamte Wasser wurde übers Wehr geleitet.
Nach einem kurzem Überblick an der Wehrkrone ging es runter und auf 150 m
hatte die Nahe ausnahmsweise WW II zu bieten. Mit Rückenwind wurde der
Stausee in Niederhausen und das dortige Wehr gemeistert. Die Landschaft
ändert sich nun, die Nahe durchschneidet bei Bad Münster den Rotenfelsen,
einen Magmakegel, und hinterlässt mit 202 Metern die höchste Felswand
zwischen den Alpen und Skandinavien. Bei Regen nun durch das „Felsentor“ und
am Rheingrafenstein, ebenfalls vulkanisch, vorbei. Im Halbdunkeln werden die
Gradierwerke von Bad Kreuznach sichtbar und an der WW-Strecke des dortigen
Kanuclubs kann das Boot mit zwei Gewässerpunkten verlassen werden.

Anja und Andreas