… geführt von Germaine Wolter, geb Ganguin
Jungfernfahrt Mosel/ Rhein 16./17.4.33 …
… Ostern von Koblenz nach Köln … an der Mosel wurden die Boote klar gemacht. Zunächst gab es das Pionierboot des Willi Wollten zu taufen … die Taufrede endete mit einem dreifachen Ahoi … die Boote auf die Mosel … am Deutschen Eck vorbei in den Rhein … Trotzdem das Wetter trübe war und wir rheinabwärts ziemlichen Gegenwind hatten, war alles bester Stimmung, wozu nicht zuletzt das Grammophon, welches Peti Wolter unermüdlich spielen lieβ, beitrug … die ersten Paddler, die in dem neu errichteten Schlafsaale der DKV-Station schliefen … nach dem Abendessen in dem Nachbarlokale noch tanzen … reichlich spät. So auch bei Hans Schmitz, der erst in vorgerückter Stunde sein Bett aufsuchte, was am Ende des Schlafsaales stand. Kaum hatte er dieses erreicht, eilte er im Zickzack wieder durch den Saal auf den Hof, wobei er mehrere Betten und Stühle mitnahm.
Dieses wiederholte sich zur Freude der anderen dreimal … Drei … die sich zeitig zu Bett begeben hatten, bekamen gegen 3 Uhr einen derartigen Durst, dass sie wieder aufstanden und in die Wirtschaft gingen, um diesen zu stillen. Montagmorgen … bei herrlichem Wetter … bildeten bei Honnef ein Paketchen, um uns rheinabwärts am Siebengebirge vorbei treiben zu lassen … an der Mündung der Sieg wurde eine ausgedehnte Mittagsrast gemacht … weiter nach … wo uns … der Lieferwagen erwartete. Nachdem die Boote verpackt waren und wir uns umgezogen hatten … hochbefriedigt von dieser ersten Paddeltour … von der der Sonne reichlich verbrannt und hatten den Wunsch, daβ bald dieser Jungfernfahrt weitere Fahrten folgen würden … Ahoi! Germaine
Roer (Rur) 14. 5.33 …
bei schönem Wetter bauten wir unsere Boote auf und vertrauten uns wohlgemüt dem unbekannten Wasser an … Blick auf die prächtige saftig-grüne Landschaft. Man darf sich die Roer nun nicht etwa als ein ruhig dahin flieβendes Gewässer vorstellen. Das Wasser hat die Ufer an den Krümmungen … stark ausgewaschen … liegen im Strome selbst Wurzeln, Sträucher und Baumstümpfe, die vom Fahrer die gröβte Aufmerksamkeit verlangen und nicht zuletzt eine richtige Handhabung des Paddels … die Fahrtrinne verlief nun so, dass wir rechts von dem Strauch und links von der Wurzel vorbei muβten … nicht schwer, aber wir hatten die Strömung nicht berechnet. Und so kam es, dass unser stolzes Schiff mit der Steuerbordseite auf den Baumstumpf fuhr … sämtliche Kleidungsstücke und der Proviant machten mit dem Wasser ausgiebig Bekanntschaft … Trainingsanzüge … damit sie wenigstens etwas Trockenes an den Leib bekamen.
Und dann gings an’s Flicken. Drei Rippen waren gebrochen … hatte er einige Weidenstöckchen zurechtgeschnitten, die Fangleine als Kowelersatz auseinander gesiffelt und mittels dieser Hilfsmittel die gebrochenen Rippen wieder fachmännisch zusammengeflickt … Wer die Roer einmal befahren hat, wird immer wieder in ihren Bann gezogen. Auch einige Schrammen oder Spantenbrüche werden einen echten Kanuten nicht von der Roer wegbringen. Nur eins inst notwendig: Eine sachgemässe richtige Unterbringung der Kleider und sonstigen wertvollen Gegenstände … Ahoi! Germaine