2008 Eine Voga für 6.000

An einem strahlenden Pfingstsonntag im Mai 2008 nahmen ca. 1.600  Boote an der 34. Vogalonga in Venedig teil. Mit dabei waren zwei Groβcanadier besetzt mit 30 begeisterten EKC-lern. Sie hatten weder Kosten noch Mühen gescheut, den weiten Weg nach Venedig mit Flugzeug, Zug, Auto und Wohnmobil zurückzulegen. Anreisetag war Freitag und ein Groβteil der Gruppe hatte das Zeltlager auf dem Campeggio Fusina am Rand der Lagune aufgeschlagen.

Da das eigentliche Paddelevent – die Vogalonga – am Sonntag stattfand, war der Samstag zur ausgiebigen touristischen und kulturellen Erkundung Venedigs frei: Piazza San Marco, Pallazio Ducale, Rialto Brücke, durch enge Gassen irren, hier und da eine Galerie entdecken, Masken und kulinarische Köstlichkeiten erkunden – oder einfach irgendwo sitzen und bei einen Cappuccino entspannen.

Zurück auf dem Zeltplatz holte uns das Lagerleben ein. Nach einem  zweistündigen Groβeinkauf in einem italienischen Supermarkt in Mestre hatten wir ausreichend Verpflegung, um den Abend mit Gemüsepfanne, Bratkartoffeln, Salat und Köstlichkeiten vom Grill ausklingen zu lassen.

Der Sonntag begann früh: 6 Uhr – Aufstehen, 7 Uhr – Treffen aller Kanuten und Aufteilen der Bootsverpflegung, 7.30 Uhr – Boote vom Hänger ins Wasser, 8.10 Uhr – Abfahrt von Fusina.

Nun musste zunächst einmal die Lagune bis Venedig überquert werden (ca. 5 km), um zum Sammelpunkt am Markusplatz zu gelangen. Der Startschuss fiel um 9 Uhr, wir hörten ihn nur von weitem, da wir die Strecke doch etwas unterschätzt hatte. 20 Minuten später waren wir auch am Markusplatz und sahen nur noch einige Spätstarter. Die Frage „Wo sind die anderen Boote?“ machte die Runde, aber wir lieβen uns nicht entmutigen und rollten das Feld von hinten auf.

Die nun folgenden 32 km führten uns über die Lagune von Venedig, um die farbenfrohe Fischerinsel Burano, zurück durch den Hauptkanal der Glasinsel Murano und schlieβlich zum Canal Grande, wo wir unter der Rialtobrücke mit stürmischem Applaus begrüβt wurden. Immerhin hatten wir es bis zum Mittelfeld geschafft, mit Hilfe kurzer Sprinteinlagen sowohl zwischen den vereinsinternen Booten als auch mit anderen Teilnehmern – traditionelle Gondolieri, die die Strecke stehend zurücklegten, lange Ruderboote, die den Canale Grande verstopften, Drachenboote mit unrhythmischen Taktgebern und Fantasieboote aus Plastikflaschen – allesamt aus den unterschiedlichsten Ländern.

Zum Finale am Markusplatz bekam jeder die verdiente Medaille, ein Plakat und ein T-Shirt. Für uns hieβ es dann noch: Durchhalten „bis zum bitterem Ende“, da wir die 5 km zurück zum Campingplatz Fusina paddeln mussten.

Keine Frage, wie wir unseren Erfolg gefeiert haben – gemütlich mit Schwedenstühlen um die Feuerschale, lecker Fleisch auf dem Grillrost, dazu ein kühles Bier oder ein Glas Wein.

Fazit – Trotz des erhöhten finanziellen und organisatorischen Aufwandes war es für alle Beteiligten ein einmaliges und besonderes Ereignis, in solch einer Kulisse zu paddeln! Es hat uns allen viel Spaβ gemacht. (Julia und Bodo Weβels, Frank und Nils Plettenberg)