23./24.4.2016 – Die Niers, eine unentdeckte Wanderperle?

Eigentlich sollte es die Kyll werden. Für viele der gemeldeten Tour-Teilnehmer brannte sich die Kyll durch spektakuläre Fahrten mit zum Teil unnötigen Kenterungen ein.Leider verlor die Kyll ihren Pegel und es musste kurzfristig umgeschwenkt werden, so wurde es die Niers. Trotz verheerende Wetterprognosen bis hin zu massiven Schneefällen stürzten sich Birgit 1, Anja, Birgit 2, Ulli, Markus, Chris und Andreas bei Süchteln in die mit 2 km/h fließenden Fluten der Niers. Schnell wurde klar, dass man hier nicht Kehrwasserfahren lernen kann, die Niers ist in diesem Abschnitt ein Kanal. Und dennoch bei Kanufahrer sehr beliebt. Zahlreiche Ein- und Ausstiege sind mit Treppen und Stegen ausgestattet, einige auch mit Chemietoiletten, den Verleihern sei Dank. Schnell waren die ersten Kilometer gepaddelt und an der ersten Krautfanganlage pausiert. Diese Einrichtung soll ein Problem der Niers lindern, da bei hohen Wassertemperaturen einige Wasserpflanzen im Bach wachsen.
Bis zu 250 Tonnen Biomasse, s20160424_104344_webonstiger Müll und insbesondere PET-Pfandflaschen J werden hierbei ausgefiltert. Im weiteren Abschnitt bis Wachtendonk wird mit der Anpflanzung von Bäumen versucht, den Fluss mehr zu beschatten, dies lindert auch den Kanalcharakter des Flusses. Weitere kurze Flussabschnitte sind renaturiert und die Niers wandelt sich in einen mäandernden Wiesenfluss.

20160424_144314_webÜbernachtet wurde im Bootshaus des KWC Grefrath und am Sonntag wieder ab Wachtendonk Richtung Geldern gestartet. Der schönere Abschnitt dieser 2-tägigen Tour führte durch Wiesen und Wälder, an Mühlen, Guts- und Herrenhäuser vorbei. Der Niederrhein zeigte sich hier von seiner schönsten Seite. Nach 13 Kilometern war auch dieser Tag beendet. Die Wetterprognosen hatten sich übrigens wie immer nur zum Teil bestätigt.
Die Eifel hatte Wind und Sturm, wir hatten leichten, kühlenden Gegenwind.
Die Eifel hatte Wolken und Regen, wir hatten Sonnenbrand.
Die Eifel hatte Schnee und Eis, wir hatten Eiscreme.

Unentdeckt ist die Niers nun nichtmehr und bei Perlen gibt es unterschiedliche Geschmäcker, aber sie hat noch einige Kilometer mehr zu bieten. Ein Grund, auch nächstes Jahr die Niers zu paddeln. (Andreas)