Bundestreffen der deutschen Sportjugend in Weimar 2007

Im Mai 2007 waren wir gemeinsam mit dem Schülerzirkus Configurani der Viktoriaschule beim dsj-Jugendevent in Weimar. Diese Veranstaltung findet alle fünf bis sechs Jahre statt (zuletzt 2001 in Schwäbisch Gmünd) und ist uns in sehr guter Erinnerung.

16.5. Wir sind in der Anna-Amalia-Regelschule untergebracht und schlafen in Klassenräumen. Zum Duschen stehen uns die Anlagen der Turnhalle zur Verfügung. In der Schule gilt absolutes Alkoholverbot, ansonsten halten wir uns an die Regeln des Jugendschutzgesetzes. Wir können in Kleingruppen durch Weimar gehen, dabei sollen die älteren immer ein Auge auf die Kleinen haben. Jeder hat ein Handy dabei, wir tauschen die Nummer aus und bleiben untereinander in Kontakt. Wer die Gruppe wechselt, meldet sich ab. Die beiden Kleinen melden sich alle zwei Stunden bei Hildegard, wenn sie tagsüber allein unterwegs sind. Keiner geht ganz alleine. Wir treffen uns jeden Tag an der Marktbühne zwischen 17 und 18 Uhr. Anschlieβend fahren wir zurück zur Schule, wo die Kanujugend NRW für uns das Essen bereit hält. Es bleibt ausreichend Zeit, um sich für die Abendveranstaltungen frisch zu machen.

17.5.  In Weimar ist an vier Bereichen schwerpunktmäβig alles zu sehen, was man sich an Sportmöglichkeiten nur vorstellen kann, das meiste kann man selbst ausprobieren. Zentraler Ort ist natürlich die groβe Bühne auf dem Markt. Hier wird den Teilnehmer ein Forum zur Selbstdarstellung gegeben, ein Moderatorenteam leitet den ganzen Tag durch ein buntes Programm, das für uns natürlich um 17 Uhr seinen Höhepunkt mit den Configuranis und ihrem Auftritt „Mythos Morgenland“ hat.

Das Beachvolleyballfeld am Rande des Marktplatzes ist für einige der Anziehungspunkt schlechthin und sie schneiden bei den Turnieren nicht schlecht ab. Das Strandfeeling setzt sich fort in der benachbarten „rauchfrei“-Lounge: „Sandstrand“, Strandliegen und Sessel, Blick zum Volleyballfeld und zur Bühne, irgendwie treffen wir hier immer welche vom EKC oder vom Zirkus. Natürlich gibt’s hier auch viele wissenswerte Informationen rund um das Thema Rauchen, mit Gewinnspielen und der Chance auf ein „rauchfrei“ T-Shirt oder Strandlaken und die seltene Möglichkeit, den Bundespräsidenten Horst Köhler zu erleben und ihm etwas vor zu jonglieren.  Am Ufer der Ilme sind mit Hochseilgarten, Kletterwand, Kistenstapeln und Seilbrücke über die Ilme die Mitmachaktionen für Menschen ohne Höhenangst im  Angebot, die vom EKC ausgiebig genutzt werden!

Durch die Fuβgängerzone zieht sich die event-Meile mit Kegeln, Rollstuhlsport, Schach, Tanzen, Bogen schieβen und Fechten (sicher hab ich noch einiges vergessen), natürlich wieder alles zum selbst mitmachen.
Im Schwanenseebad ist der Wassersport mit Schwimm-, Tauch- und Kanuaktionen vertreten. Die Kajaks sind für die Leute vom EKC natürlich weniger interessant (das haben wir ja alle Tage), aber hier gibt‘s mal die Gelegenheit, einige Configuranis ins Kajak zu setzen, bzw. selbst das Flaschentauchen auszuprobieren.

Abends Fassadenspektakel am Goetheplatz: Eingebunden in eine komödiantische Rahmengeschichte sind die zahlreichen Fenster, der Balkon und der Park des Jugend-und Kulturzentrums Bühne für eine Aufführung, die den örtlichen Vereinen und der Stadt Weimar Gelegenheit zur Selbstdarstellung bietet – einfach „ungelaubelick“!

18.5.  Einige wählen heute ein kulturelles Programm und entschlieβen sich zu einer Stadtführung. Schlieβlich verbindet man Weimar neben Schiller und Goethe auch mit deutscher Geschichte.

Eine groβe Gruppe ist heute bei den Workshops. Sie haben schlieβlich doch alle ihre Wunschveranstaltung „Capoeira“ und „Abenteuer-/ Erlebnissport“ ergattert. Die anderen laufen von Mitmachaktion zu Mitmachaktion und sammeln Stempel für jede „körperliche Anstrengung“. Wenn man 12 verschiedene Stempel erschwitzt hat, bekommt man eine Plastikente, die morgen am Entenrennen auf der Ilme an den Start geht. Abends lädt die deutsche Schwimmjugend ins Schwanenseebad zur Poolparty mit Discomusik und Früchtespieβen, Getränke natürlich alkoholfrei. Nebenschauplatz: kleine Geburtstagsgrillparty vor der Schule.

19.5. Besuch des KZ Buchenwald mit einer extrem guten Führung durch einen jungen Geschichtsstudenten, der sowohl die Kleinen wie auch die älteren mit interessanten Bemerkungen und Denkanstöβen fesseln kann. Entenrennen auf der Ilme, von uns belegt leider keiner einen bemerkenswerten Platz, aber was soll’s: „Mitmachen ist alles“ und abends Open Air Konzert im Wimaria Stadion mit KarpatenhundZweitfrau und Madsen, alles deutsche Bands, die voll im Trend sind. Stimmung und Wetter super – wie schon den ganzen Tage!

20.5.  Abschiedsveranstaltung in Weimar auf dem Markt,  jeder Teilnehmer bekommt einen Becher mit dem event-Slogan „move your body – stretch your mind“. Um 13.30 Uhr startet der Reisebus Richtung Aachen zu einer denkwürdigen Rückreise, denn das Busunternehmen hat weder Busse in bestem Zustand noch Busfahrer, die mit Jugendlichen unterwegs sein sollten! Wir werden uns wohl noch beschweren. Gegen 21.30 Uhr kommt der Bus in Aachen an. Nach vier Tagen Sommersonnenschein und strahlend blauem Himmel endet die Fahrt, wie sie begonnen hat – mit Regen. Aber Busfahrer und Wetter ändern nichts an der tollen Stimmung, sogar die französische Austauschschülerin strahlt über das ganze Gesicht, obwohl sie am Mittwoch überhaupt keine Lust auf Weimar hatte und anfangs nur mit verschlossener Miene herumgelaufen ist.

Bemerkung am Rand: es war ein seltsames Gefühl, rund um die Uhr von Security beschützt zu werden. Aber das wurde von den Veranstaltern vor Ort in Weimar gefordert. Sie werden ihre Gründe gehabt haben. Tatsache ist jedoch, dass vielleicht auch auf Grund der Präsenz von Polizei und Security die Tage in Weimar stressfrei verlaufen sind.

übrigens: Busse und Eintrittspreise waren kostenlos, das Batch mit dem eigenen Namen verschaffte quasi überall unbegrenzten Eintritt.

Chris Schog (auch Bezirksjugendwart im Bezirk IV der Kanujugend NRW)