Pfingsten 2016: Aisne, die 3.

Und weiter geht’s die Aisne runter. Wir haben uns beim Kanuclub FFCK Asfeld angemeldet und können dort unser Basislager aufschlagen, die Sanitäranlagen und das Bootshaus benutzen.
2016_Aisne_13_hp

Weitere Fotos der Aisne-Touren von 20162015 und 2014
Freitag, 13.5.2016
Camp 1:       Kanuclub Asfeld
Wir haben einen kleinen EKC-Wimpel mitgebracht, den der Präsident des Kanuclubs direkt unter die große Vereinsflagge hisst. Mit dabei sind diesmal Frank mit Nils im Elwood, Birgit mit Andy im Mulleflupp, Anja und Andreas in der Blackpearl und Hildegard mit Chris und Lotta im LIF. Gleich bei der Ankunft setzen wir den Hänger auf leicht matschigem Untergrund in einer Geländemulde fest. Hier hat es wohl die letzte Zeit genau so viel geregnet, wie in Aachen, der Wasserstand lässt ein paar flotte Paddeltage erahnen.

Samstag, 14.5.2016
Start:             Chateau Porcien
Camp 1:       Kanuclub Asfeld
km:                 20
Die 3. Etappe beginnt mit einer gemütlichen Tagestour ohne Gepäck auf braun-trübem Wasser bis zu unserem Basislager, vorbei an tiefhängenden Ästen, saftig-grünen Wiesen mit gelben Butterblumen, abgestorbenen Bäumen voller Misteln. Wir kennen die geeignete Einsatzstelle, wir kennen die geeignete Aussatzstelle – der Rest ist paddeln bei kühlem aber trockenem Wetter und eine nette Picknickpause bei Sonne.

Sonntag, 15.5.2016
Start:             Asfeld
Camp 2:       Berry au Bac/ Wehr
km:                 28
Wir packen das Basislager in den Hänger, in die Canadier kommt nur das, was wir für eine Übernachtung und eine Mahlzeit benötigen, vielleicht das eine oder andere mehr. Wir lassen uns von der Strömung mitziehen, aber schon nach 300 Meter sehen wir ein Kalb, das mit der Strömung kämpft und sich verängstigt an das Steilufer drängt. Wir starten die Rettungsaktion „Ertrinkendes Kalb“, die eine Kurve weiter von Erfolg gekrönt ist. 1 Wehr umtragen, mit den Bootswagen durch die französische Provinz und dann nach einem schönen Platz zum Übernachten suchen. Wir werden fündig auf einer Wiese am Rand eines Ackers, nachdem wir uns bei der Aussatzstelle durch Brennnesseln gekämpft haben.

Montag, 16.5.16
Start:             Berry au Bac/ Wehr
Ende:             Pont d’Arcy
km:                 33
Camp 1:       Kanuclub Asfeld
Es ist ziemlich kalt, aber der Regen fällt nur tröpfchenweise, trotzdem kein Geburtstagswetter. Während der Pause wärmen wir uns an Chris’ Firebox. Abends bauen wir wieder unser Basislager auf, stoßen mit einem Glas Champagner – immerhin sind wir in der Champagne – auf Birgit’s Geburtstag an und machen Pläne für die 4. Etappe.

Und wer sich jetzt fragt, wieso „Aisne, die 3.“?
Im Mai 2015 sind wir die 2. Etappe von Vouziers bis Chateau Porcien gepaddelt, Susanne und Aino im Gulliver, Hildegard und Chris mit Lotta im LIF. Hier also Eindrücke und Fotos von „Aisne, die 2.“2015-05_Aisne-13_hp

Die Aisne – wird fast auf der gesamten Strecke von einem Kanal begleitet (zunächst Canal des Ardennes, dann Canal lateral à I’Aisne). An mehreren Stellen kann recht einfach vom Kanal in den Fluss bzw. umgekehrt umtragen werden … Im Kanal sind Schleusen, geschleust wird man nur mit einem Permit, das Umtragen der Schleusen ist jedoch meist einfach …
… soweit der Flussführer.

Mittwoch, 13.5.2015
Start:             Vouziers/ km 220/ 14:30
Camp 1:       Straßenbrücke D23/ km 203,5/ 17:30
km:                 16
Ob die von uns gewählte Einsatzstelle in Vouziers die geeignete ist, sei dahingestellt. Wir starten an einem Wehr auf einem stillgelegten Fabrikgelände. Immerhin ist es die AISNE und nicht ein zugewachsener Seitenarm! Der Wasserstand ist sehr viel höher als im vergangenen Jahr, alle Kiesbänke sind überspült. Unsere Zelte schlagen wir auf einer Wiese auf und genießen den Sonnenuntergang bei himmlischer Stille, unterbrochen von Kuckucksrufen, Froschgequake und Spechtklopferei.

Donnerstag, 14.5.2015
Start:             km 203,5 /11:30
Camp 2:       km 175 zwischen Givry und Ambly
Km:                28
Es ist bewölkt und vor uns liegen 2 Wehre, das erste soll links umtragen werden – geht nicht! Rechts ist auch nicht viel besser, aber irgendwie müssen wir ja auf die andere Seite. Also Boote ausladen, über Stacheldraht, kniehohes Gras und steiles Ufer umtragen. Das 2. Wehr ist fahrbar, dafür regnet es „Blasen“ und es stürmt von vorne. Auf der Kiesbank sind uns zu viele Tierspuren, Alternative ist eine nasse Wiese auf dem Ufer gegenüber. Wir rücken die Zelte eng aneinander und spannen ein Tarp darüber. Man könnte es fast gemütlich nennen. Bemerkung zum Flussführer: bei km 201,6/ Straßenbrücke D23 ist eine bessere Aus-/ Einstiegsstelle für Aisne, die erste (2014).

Freitag, 15.5.2015
Start:             km 175/ 12:00
Camp 3:       Schleuse Biermes
Km:                13 (Aisne)/ 8 (Kanal)
Es ist einigermaßen trocken, aber stürmisch und kühl, wir paddeln in voller Montur. Die Aisne mäandert vor sich hin und erfordert keine große Aufmerksamkeit – bis mich ein Kastanienbaum streift. Nach einer Schrecksekunde realisiere ich, dass nicht der Canadier gekentert ist, sondern ich ins Wasser gefallen bin. Gut dass die Aisne wärmer ist als die Lufttemperatur.
Der Flussführer sagt: „… km162,5 Wehr, hier in den Kanal umsetzen. Man fährt dazu vor dem Wehr links in einen Seitenarm bis zu dessen Ende und trägt dann die Boote die Böschung zum Kanal hoch.“ Nur verschweigt er, dass die Böschung hoch, steil und glitschig ist!
Wir zelten auf einer gemähten Schleusenwiese kurz vor der Schleuse, genießen die Strahlen der untergehenden Sonne und eine Serbische Bohnensuppe aus dem Dutch Oven.

Samstag, 16.5.2015
Start:             Schleuse Biermes
Ende:             Chateau Porcien
Km:                8 (Kanal)
Camp 4:       Kanuclub Asfeld
Die Tagesetappe beginnt mit schleusen, dann weiter den Kanal entlang bis Rethel. Hier wieder raus, quer durch die Stadt an netten Cafés vorbei bis knapp unterhalb des Wehrs, dort einsetzen in die Aisne. Das wären ca. 1,5 km Umtragen gewesen, wenn …
… Aino und Chris diese Umsetzmöglichkeit gefunden hätten, stattdessen suchen sie vergeblich nach einer geeigneten Stelle, um wieder zurück in die Aisne zu setzen. Wir schleusen und paddeln weiter im Kanal mit 3 km/h! Auch in Chateau Porcien finden wir keine Wechselmöglichkeit zur Aisne und beschließen, die Autos zu holen und zum geplanten Endpunkt beim Kanuclub Asfeld zu fahren. Den letzten Abend beenden wir mit einem köstlichen Kalbsbraten, Crème bruleé und heißem Rum mit Zitrone.

Sonntag, 17.5.2015
Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt, streifen mit einer Dusche den Dreck der letzten 4 Tage ab und fahren nach Hause, nicht ohne vorher in Rethel nach der geeigneten Umsatzstelle vom Kanal in die Aisne zu suchen, denn: was geeignet ist, entscheiden wir lieber selbst!